SIH-Mitarbeiter schuften seit Hochwasserbeginn von morgens bis nachts und am Wochenende freiwillig in Nachbarstädten - Vorstand Axel Raue zollt seinen Mitarbeitern größten Respekt
Lasbeck, Leckingsen, Ihmert, Stephanopel, Becke, Westig – in Iserlohn und Hemer waren die Männer und Frauen in orangener Arbeitskleidung seit dem Starkregen am vergangenen Mittwoch permanent im Einsatz. Sie säubern Straßeneinläufe, reparieren unterspülte Straßen und Gehwege, packen auf Privatgrundstücken an, wenn die Eigentümer mit flehendem Gesichtsausdruck Eimer für Eimer mit braunem Wasser aus den Häusern schleppen. Feststeckende Fahrzeuge wurden kurzerhand wieder fahrbereit gemacht, Sandsäcke gefüllt, Nachbarn geholfen.
„Die Liste der großartigen Leistungen, die diese Mannschaft vollbracht hat und weiter vollbringt, ist noch viel, viel länger“, weiß Axel Raue, Vorstand des Märkischen Stadtbetriebs Iserlohn/Hemer. Auch er war durchgehend erreichbar, koordinierte Schwerpunktmaßnahmen, schüppte mit seinen Kollegen Sand in tausende Säcke. „Hier ist Not am Mann und jeder wird gebraucht! Verschnaufen können wir später!“
Unzählige Überstunden wurden geleistet, Mitarbeiter-Beschwerden über die Belastungen: Fehlanzeige. „Einige Leute haben wir mehrmals aus dem Feierabend oder den Ferien zurückgeholt“, berichtet Raue, „da hat keiner gefragt warum.“ Im Gegenteil, es hätten sich sogar Mitarbeiter gemeldet und gefragt, ob sie aus dem Urlaub wieder zurückkommen dürften. „So hatten wir auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten immer mindestens 100 Mitarbeiter, in den betroffenen Gebieten.“
Man sollte meinen, dass die schmerzenden Füße am Wochenende eine Pause verdient hätten und hochgelegt wurden. Daran war überhaupt nicht zu denken, denn die Bilder, die durch die Medien gingen, hätten die SIH-Kräfte motiviert, am Samstag und Sonntag sogar freiwillig in der beispielsweise noch heftiger überfluteten Nachbarstadt Altena aktiv zu werden. Für Raue war es selbstverständlich, dafür rund 20 Dienstfahrzeuge und Gerätschaften bereitzustellen. „Dieses Engagement ist unbezahlbar“, zollt Raue seinem Team den allergrößten Respekt, „ich danke allen SIH-lern, dass sie in der Not den Betroffenen in dieser beeindruckenden Art zur Seite stehen.“ Rund 70 SIH-Kräfte zogen am Samstag und Sonntag 500 Kubikmeter Sperrmüll und Treibgut u.a. aus der Lenne auf einem zentralen Platz zusammen. „Die Gehwege in Altena sind teilweise so schmal, dass die Befahrbarkeit der Straßen stark eingeschränkt war. Es war eine Kraftanstrengung zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern Altenas, um die Stadt von den gröbsten Verschmutzungen zu befreien“, zieht Raue Wochenendbilanz, „die Arbeit ist aber noch lange nicht geschafft.“
Die SIH-Mannschaft ging laut Raue an die körperlichen Belastungsgrenzen, wohl wissend, dass die eigentlichen Aufgaben in Iserlohn und Hemer heute (19. Juli) seit 6 Uhr von vorne begonnen haben. „Jetzt räumen wir in Hemer und Iserlohn weiter auf“, kündigt Raue an. Der SIH-Vorstand hat seine Kontakte spielen lassen – aus Osnabrück rücken heute zusätzliche Lkw mit Kränen an, um die Stadt Hemer und das Entsorgungsunternehmen Lobbe bei der Sperrgutabfuhr zu unterstützen. Raue abschließend: „Knapp 200 unermüdliche Männer und Frauen in Orange werden auch heute wieder auf den Iserlohner und Hemeraner Straßen unterwegs sein.“